FWG: Möglichst rasche Bürgerversammlung in der Flurstraße um rechtsradikale Tendenzen zu verhindern Offener Brief an Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse und Bürgermeister Wolfgang van Vliet

Möglichst rasch soll nach Ansicht der FWG-Stadtratsfraktion in der Flurstraße eine Bürgerversammlung stattfinden. Nachdem die Bewohner für den kommenden Sonntag eine Demonstration angemeldet haben, und die NPD dafür im Internet wirbt, fordern die Freien Wähler ein schnelles Handeln der Stadtverwaltung.

Gestern (26.03.2015) fand ein Ortstermin der FWG-Stadtratsfraktion in der Flurstraße wegen des Abrisses von Gebäuden und dem Bau von Flüchtlingsunterkünften statt.

Mehr als 20 Bewohner/innen äußerten ihre persönliche Betroffenheit:

  • Zuweisung von qualitativ schlechteren Wohnungen
  • Der Zwang sehr schnell die Wohnung räumen zu müssen
  • Trennung von Familien
  • Unterbringung in Wohngemeinschaften in Mehrbettzimmern
  • Starke Schimmelbildung in den Wohnungen
  • Weigerung der GAG Wohnungen an die Bewohner der Flurstraße zu vermieten

Die Bewohner haben für Sonntag, den 29.03.2015 um 15 Uhr in der Kropsburgstraße 2 eine Demonstration angemeldet.

Leider wirbt die NPD bereits im Internet für diese Veranstaltung.

Die anwesenden Bewohner haben sich ausdrücklich von rechtsradikalen Organisationen distanziert.

Um weitere Konfrontationen zu verhindern, hat die FWG-Fraktion die Durchführung einer Bürgerversammlung vor Ort in einem offenen Brief an OB Dr. Lohse und Bürgermeister van Vliet vorgeschlagen. Beigefügt wurde eine Liste mit entsprechenden Unterschriften.

FWG-Fraktionsvorsitzender Dr, Rainer Metz hatte bereits in der letzten  Stadtratsitzung am vergangenen Montag mündlich um entsprechende Kontaktaufnahme und Vermittlung gebeten. Um den rechtsradikalen Verbänden entgegen zu treten, sind jetzt sofortige Taten der Stadtspitze erforderlich! Auf Wunsch kann die Stadtverwaltung bei der FWG-Stadtratsfraktion einen Ansprechpartner unter den Bewohnern vermitteln.

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Rainer Metz
Fraktionsvorsitzender

2 Gedanken zu „FWG: Möglichst rasche Bürgerversammlung in der Flurstraße um rechtsradikale Tendenzen zu verhindern Offener Brief an Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse und Bürgermeister Wolfgang van Vliet“

  1. Kommentar zum Thema Asyl Flurstraße, 14. April 2015 :

    Aus Gründen der Menschlichkeit muss den aus ihrer Heimat Geflüchteten in Deutschland selbstverständlich geholfen werden. Der Frust und der Ärger der Anwohner richtet sich primär nicht gegen die aus Kriegsgebieten vertriebenen Menschen, sondern gegen die Art, wie die Anwohner von der hiesigen Staatsgewalt vor vollendete Tatsachen gestellt werden.

    Solch ein Projekt wie Kropsburg-/Flurstraße hat doch in der Planung etwa 1 Jahr Vorlaufzeit. Wenn der Ortsvorsteher/in angeblich nichts davon gewusst hat, dann ist das entweder nicht wahr, oder wenn es wahr ist, dann ist der Ortspolitiker/in unfähig, sich die für sein Gebiet relevanten Informationen zu beschaffen.

    Die Politiker müssten dieses Projekt im Vorfeld rechtzeitig erklären und um Zustimmung der Anwohner werben, aber nicht mit Basta-Politik heimlich vollendete Tatsachen schaffen. So wie es hier in Mundenheim läuft, hat zunächst niemand etwas konkret gegen die in Not befindlichen Menschen. Aber so wie diese hier ohne Vorinformation der Bevölkerung zwangsweise untergebracht werden, richtet sich der Volkszorn vielleicht deshalb ersatzweise direkt gegen die Asyl Suchenden selbst, weil es keine öffentliche Diskussion gegeben hat und eine Kritik an den selbstherrlichen Politikern wie an einer Betonwand abprallt.

    Ganz abgesehen von dem Skandal, dass man für neue Flüchtlinge die bisherigen Flursträßler zusätzlich auch noch zu weiteren Flüchtlingen macht. Sie aus ihrem 30 Jahre gewachsenen sozialen Umfeld reißt, Freundschaften zerstört, alte Leute entwurzelt. Alles wie bei den Zwangsumsiedlungen im rheinischen Braunkohlengebiet westlich von Köln. Nur dort wurde wenigstens angemessen entschädigt.

    Ein Aspekt, der in der bisherigen Diskussion noch nicht vorkommt, ist folgender : Die Häuser der Anwohner verlieren sofort ca. 50 % an Wert, weil kein Mensch mehr ein solches Haus neben einem Asylantenwohnheim kaufen will. Das ist eine plötzliche Zwangsenteignung über Nacht, gegen die man eigentlich um Schadensersatz klagen müsste. Aber darüber lachen nur diese überheblichen Kommunalpolitiker. Außerdem können unsere Frauen dann nachts nicht mehr unbewaffnet allein auf der Ebernburgstraße unterwegs sein.

    Es geht nicht nur um das Asylantenwohnheim als Gebäude, sondern zu einer vollständigen Planung gehört auch eine Willkommenskultur für die entwurzelten Menschen. Was ist geplant hinsichtlich Sprachkursen für Kinder und Erwachsene, Aufklärung über das hier übliche und erwartete Verhalten, Kinderbetreuung, Beschäftigung der Jugendlichen ? Das will ich wissen, bevor die Leute hier angesiedelt werden. Denn nur unter diesen Gesichtspunkten ist ein friedliches Zusammenleben möglich.

    Zur Zeit (14.April 2015) steht die Polizei seit 4 Tagen rund um die Uhr mit ca. 10 Mann Personal und 2 bis 3 großen Mannschaftswagen am Eingang der Kropsburgstraße, um gegen eventuelle Unruhen vorgehen zu können. Also wissen die Politiker genau, dass sie etwas falsch gemacht haben und ein hohes Risiko mit ihrer Basta-Politik eingegangen sind. Dieser Polizeieinsatz kostet möglicherweise so viel, wie eine Sanierung der bisherigen Wohngebäude gekostet hätte.

    Ich könnte noch mehr Argumente bringen, aber das soll zunächst zur Kontaktaufnahme mit Ihnen, der FWG, genügen. Wie ich durch Suchen im Internet sehe, ist die FWG die einzige Partei, die unsere Nöte und Ängste im Stadtparlament zur Sprache bringt. Die von Ihnen geforderte Bürgerversammlung, z.B. in der Kindertagesstätte Ebernburgstraße, wäre eine gute Gelegenheit, um wenigstens nachträglich die Argumente der wildgewordenen Stadtpolitiker zu erfahren.

    Mit freundliche Grüßen
    Gebhard Stadler, Ebernburgstraße 94, 67065 LU-Mundenheim

    1. Sehr geehrter Herr Stadler,

      vielen Dank für Ihr Kommentar, wir haben uns darüber sehr gefreut und verstehen auch die geäußerten Sorgen.
      Wir setzten uns mit Ihnen in Verbindung.

      i.A. M. Sandmann

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